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Breisach

Seit 1945 95,6 % der wahlberechtigten Einwohner in einer Urabstimmung für die „Beseitigung der politischen und wirtschaftlichen Grenzen innerhalb Europas“ stimmten, darf sich die Stadt „Europastadt Breisach“ nennen.

Schon im 12. Jh.v.Chr. war der Breisachberg besiedelt. Der Name Breisach – auf ihn geht die Bezeichnung „Breisgau“ zurück – ist keltischen Ursprungs. Die Römer nannten der Berg „mons brisiacus“ und errichteten dort ein Kastell.

Im 5. Jh. n. Chr. eroberten die Alemannen das Gebiet am Oberrhein. Ab dem 10. Jahrhundert entstand eine stadtähnliche Siedlung, die im 11. und 12. Jahrhundert den Bischöfen von Basel, später den Staufern und Zähringern gehörte. 1198 ließ Herzog Bertold V. von Zähringen im Norden des Breisachberges eine Burg errichten, die im 18. Jahrhundert jedoch vollständig zerstört wurde.

1273 erhob König Rudolf von Habsburg Breisach zur Freien Reichsstadt und verlieh ihr 1275 ein neues Stadtrecht. Damit begann eine jahrhundertelange Blütezeit. Ab Anfang des 16. Jahrhunderts wurde die Stadt unter Kaiser Maximilan I. zu einer der stärksten Festungen Europas ausgebaut. 1639 gelangte sie unter französische Herrschaft und kam 1700 wieder zu Vorderösterreich. Kaiserin Maria-Theresia ließ 1741 – 43 sämtliche Festungsanlagen beseitigen. 1793 zerstörten französische Revolutionstruppen Breisach nahezu völlig. 1805 kam die Stadt mit dem Breisgau an das Großherzogtum Baden.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Breisach abermals weitgehend zerstört. In zehn Jahren gelang der Bevökerung der vollständige Wiederaufbau ihrer Stadt, die heute 14 500 Einwohner hat.

Unter den Sehenswürdigkeiten steht das St.-Stephans-Münster (im 12. – 15. Jh. erbaut) mit Fresken Martin Schongauers (1489/91) und dem weltberühmten Schnitzaltar des Meisters H.L. (1523/26) an erster Stelle. Hinzu kommen das 1678 durch den französischen Festungsbaumeister Vauban erbaute Rheintor mit einer schönen Barockfassade (heute Museum für Stadtgeschichte) und der Radbrunnenturm mit einem 42 m tiefen Brunnen aus dem 13. Jh. (heute Ausstellungs- und Konzertraum des „Kunstkreises Radbrunnen“).

An einstige Festungsbauten erinnern das Kupfertor (1641/43), das Gutgesellentor (1402) und der Hagenbachturm (15. Jh.).

Der Münsterberg bietet einen großartigen Blick auf die Vogesen, das Oberrheintal und den Schwarzwald, desgleichen auch der Eckartsberg. Auf dem Schlossberg liegen der Tullaturm (benannt nach dem Wasserbauingenieur Gottfried Tulla, der im 19. Jahrhundert die Rheinkorrektion durchführte) und die Freilichtbühne.

Schließlich ist mit dem Namen Breisach auch der Badische Winzerkeller verbunden, die Zentralkellerei Badischer Winzergenossenschaften und größte Kellerei Europas.

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